Manchmal wird man im Job mit Situationen konfrontiert, die Potenzial zum Aufregen in sich haben. Es kann passieren, dass man schon mal kurz vor dem Wutausbruch steht. Soll man einfach in die Luft gehen, oder empfiehlt es sich in jedem Fall, cool zu bleiben?
Ein gut gemeinter Tipp ..
Da er wusste, dass ich mich mit dem Thema « Wut im Job » beschäftige, hat mir ein Freund einen Artikel aus einem Magazin für Manager weitergeleitet, der « 6 Erfolgstipps für den Wutausbruch » beinhaltet. Der Artikel erklärt, dass Wut als Mittel eingesetzt werden kann, um Respekt zu erzeugen und sogar Leute dazu zu bringen, bestimmte Ergebnisse zu liefern. Mitarbeiter würden lieber
für einen erfolgreichen Machtmenschen als [für] einen netten Loser [arbeiten].
Ich finde es sehr gefährlich, dies auszuprobieren. Vielleicht deswegen, weil ich eine Frau bin.
..der leider nur für Männer stimmt
Einige Studien belegen dies : Wenn Männer Wut zeigen, wird es als Zeichen der Stärke und Durchsetzungsvermögen wahrgenommen. Wenn eine Frau dasselbe tut, wird sie als emotional, schwach und ungeeignet für Führungsaufgaben wahrgenommen.
Unfair? Ja, finde ich schon. Aber wenn man als Frau sich darüber bewusst ist, kann man eher auf eine andere Karte setzen. Und zwar Coolness.
Meine Tipps, um cool zu bleiben
Es gibt im Netz eine Menge Ratgeber zum Thema. Ich bin davon überzeugt, dass man « anger control » üben kann und sollte, damit einem Selbstbeherrschung in ärgerlichen Situationen immer einfacher fällt.
Das klassische Hilfsmittel ist der Atem. Durchatmen, bis 10 oder sogar 100 zählen, sich irgendwie ablenken, bis man wieder cool ist. Und erst dann reagieren oder die Ursache des Wutanfalles behandeln. Theoretisch schön und gut, aber nicht so einfach, umzusetzen. Hilfreich finde ich eher Folgendes:
- morgens vor der Arbeit (intensiv) Sport treiben. Intervalltraining auf dem Laufband im Fitnessstudio. Die Endorphinausschüttung hilft sicher, durch den Arbeitstag durchzukommen, ohne auszurasten. Es ist einfach eine Vorbeugungsmaßnahme.
- sich auf positive Dinge konzentrieren. So ärgerlich manche Ereignisse auch waren, ist es immer etwas Positives während des letzten Arbeitstages oder in der letzten Arbeitswoche passiert. Wenn es zu viel wird, einfach die Gedanken darauf umschalten.
- Versuchen, das konkrete Problem zu lösen, damit die ärgerliche Situation nicht erneut vorkommt. Wenn man den Ärger wegsteckt und nichts unternimmt, ist das Risiko sehr hoch, dass man entweder krank davon wird, oder früher oder später überreagiert und somit die eigene Karriere schadet.
Waren Sie schon mal kurz vor einem Wutanfall im Büro? Was hilft Ihnen dabei, cool zu bleiben? Meinen Sie, dass eine Frau auch mal erfolgreich Wut im Job gezielt einsetzen kann?